Von grob zu Fein

Die Mühle wurde erstmalig im 14. Jahrhundert erwähnt. Da gehörte das Gebäude den Herren von Horst. Die Jahrzehnte gingen ins Land, neue Herren kamen, gingen, der Fluss floss, die Mühle mahlte: Öle, Früchte und Färbepflanzen. Kobaltblau wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts hergestellt - um Sklavenkittel in Amerika einzufärben. Die Zeit verging. Gottlob. Die Besitzer wechselten, die Ruhr floss weiter, die Mühle drehte sich weiter. Bis 1910. Da wurde aus ihr ein Carbidwerk. Ein Wasserkraftwerk kam hinzu. Damals drehte sich alles um Kohle. Die Epoche verging, die Zechen schlossen, das Kraftwerk blieb stehen. Bis 1989. Die Eigentümer wechselten, der elektrische Strom floss weiter. Bis heute.

Ende des 20 Jahrhunderts zog das Fotostudio Fein in das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude. Heute werden hier Megapixel in allen Farben hergestellt - nicht mehr nur in Kobaltblau. Generatoren summen, Blitze blitzen, Kameras klicken und die Ruhr, die fließt einfach weiter.